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Gottfried Keller: Zwei autobiographische Schriften. In: Nachgelassene Schriften und Dichtungen, S. 1 - 22

     Diese wieder aufnehmend, gab er die „Züricher Novellen“ heraus (1878), dann den umgearbeiteten Roman „Der grüne Heinrich“ in einheitlicher autobiographischer Form und bedeutend gelichtet (1879), im Jahre 1881 den Novellencyklus „Das Sinngedicht“, 1883 die „Gesammelten Gedichte“ und 1886 den Roman „Martin Salander,“ der durch Ungunst der Verhältnisse seines ausführlichen Schlusses ermangelte und statt desselben einem selbständigen Buche rufen dürfte.

     Im Sommer 1889 begann die Ausgabe der gesammelten Werke Gottfried Keller’s zu herabgesetztem Preise in zehn Bänden. Ferner dürften einige jener dramatischen Projekte aus den jüngern Jahren in Gestalt von Erzählungen erscheinen, um die so lange Jahre vorgeschwebten Stoffe oder Erfindungen wenigstens als Schatten der Erinnerung zu erhalten und zu gewahren, ob die Welt vielleicht doch ein ausgelöschtes Lampenlicht darin erkennen wolle. Sollte es der Fall sein, wäre der Schaden, wo die Bühne wie ein Dornröschen von dem abschreckenden Verfallsgeschrei umschanzt ist, nicht groß.


Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Keller: Zwei autobiographische Schriften. In: Nachgelassene Schriften und Dichtungen, S. 1 - 22. Wilhelm Hertz, Berlin 1893, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_keller_autobiogr_06.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)