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Hostie, die er in Verwahrung hatte, auszuliefern, der es auch, freilich nicht gern, that. Das Wunderblut wurde nun in einer feierlichen Procession, bei brennenden Kerzen, die kein Wind verlöschen konnte, wieder an seinen Ort gebracht.

Der Bischof wollte nun hier ein Nonnenkloster stiften. Er suchte dazu die Einwilligung des Markgrafen Otto des Langen von Brandenburg zu erhalten; allein diesem riethen seine Hofleute, lieber ein Jagdschloß dahin zu bauen, und das sollte auch geschehen. Doch ein neues Wunder vereitelte diesen Plan.

Otto reiste nämlich an den Ort, wo das Jagdschloß hinkommen sollte. Als er nun unterwegs im Dorfe Mankauß sich zum Essen niedergesetzt hatte, siehe, da verwandelten sich die aufgetragenen Speisen zu zweien Malen in eine blutrothe Farbe. Da gab er sogleich den Plan zu dem Jagdschlosse auf, und

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/171&oldid=- (Version vom 1.8.2018)