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welches die Klausner als die bequemste Gelegenheit ansahen, sich Verbindungen mancherlei Art zu verschaffen. So trieb Bruder Markus sein Wesen bald in diesem, bald in jenem Orte, je nachdem ihn ein weibliches Geschöpf auf Wochen oder Monate anzog.

Unter seinen Liebschaften war auch das junge rasche Weib des Einwohners Hartung in Stangerode, dessen Haus dicht an das Mönchsholz gebaut war. Hartung fuhr alle Monate ein Mal nach Halle, um Salz zu holen, worüber immer einige Tage vergingen, welche das Liebespärchen aufs Beste zu benutzen wußte.

Hartung fand nach einiger Zeit seine Ilsabe ganz verändert. Sie, die sonst so arbeitsam und häuslich, und dabei immer vergnügt gewesen war, war jetzt bei der kleinsten Arbeit träge und verdrossen, reichte dem heimkehrenden Manne nicht mehr freundlich die Hand, trocknete ihm nicht den Schweiß von

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/310&oldid=- (Version vom 1.8.2018)