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einer wird nachgerade ein Spiegel von den Thorheiten und Lächerlichkeiten des andern; und in solch einen Spiegel – gukt niemand gern.

Louise. Nun gut! Zugegeben, daß sie Recht haben; noch mehr! gesezt, ich erbarme mich meines treuen Dieners – werden desselben Gesinnungen gegen mich wol immer dieselben bleiben?

Jakob. Gott bewahre! eben so wenig, als die Züge ihres Gesichts immer dieselben bleiben werden; – ich mögte wol den Menschen sehen, der vor zehn Jahren nicht anders dachte, als er gegenwärtig denkt; und gegenwärtig nicht anders denkt, als er nach zehn Jahren denken wird.

Louise. Wie! was! und das sagt der Herr mir so gerade zu ins Gesicht?

Jakob. Warum nicht? – Es wird allerdings eine Zeit kommen, wo Louisens körperliche

Empfohlene Zitierweise:
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/27&oldid=- (Version vom 29.12.2023)