Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen | |
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Jakob. (Gefaßter) Ich bewundre ihre Güte, aber Gebrauch davon machen werd ich nicht – nein mein Vater! vergönnen sie mir nur noch so lange einen Aufenthalt in ihrem Hause, bis ich durch ihre gütige Vermittelung irgendwo als Gärtner mein Brod gefunden habe – freylich wol wird auch mein künftiger Unterhalt ihr Werk, freylich wol werd ich darum nicht weniger ihr Schuldner seyn, als ichs bisher war – denn waren sies nicht, der mich Blumen und Kräuter, Saamen und Wurzeln kennen, der mich säen und pflanzen lehrte? Sind sie’s nicht, dem ich all mein bischen Wissenschaft danke? O Vater! ich mag rechts oder links, rük- oder vorwärts blikken, überall ist mir, als hielt eine unsichtbare Hand mir eine Schuldverschreibung vor, deren Betrag ich ihnen erst in der Ewigkeit zahlen kann.
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/53&oldid=- (Version vom 29.12.2023)