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durch ganz Dännemark und Nortmannien und Schweden und bis an die Grenzen der Erde, indem er die Bischöfe und Priester, die in jenen Gegenden lebten, aufforderte, die Kirchen unseres Herrn Jesu Christi treu zu bewachen und sich unerschrocken der Bekehrung der Heiden hinzugeben.

Magnus beherrschte damals zwei Reiche, das der Dänen nämlich und das der Nortmannen, Jacob aber hatte noch das Scepter in Schweden. Von ihm und von Herzog Tuph unterstützt, vertrieb Suein den Magnus aus Dännemark. Als dieser darauf den Krieg wieder begann, kam er auf der Flotte um.[1] SCH. 62. Suein besaß nun zwei Reiche und soll eine Flotte ausgerüstet haben, um England seiner Herrschaft zu unterwerfen. Allein der sehr fromme König Edward, der, da er sein Reich in Gerechtigkeit regierte, auch bei dieser Gelegenheit den Frieden vorzog, bot dem Sieger einen Tribut an, indem er ihn [wie oben [2] gesagt ist], zu seinem Nachfolger im Reiche bestellte. Und da nun der junge König Suein über drei Reiche nach seinem Gutdünken verfügte, so vergaß er bald im Fortgange seines Glückes des himmlischen Königs und führte eine Blutsverwandtin aus Schweden als Gemahlin heim.[3] Das mißfiel aber dem Herrn Erzbischof gar sehr, und er machte dem rasenden Könige durch seine Gesandten ob seines Verbrechens die schreckbarsten Vorwürfe, und drohete zuletzt, ihn, wofern er nicht wieder zur Vernunft käme, mit dem Schwerte des Bannes treffen zu müssen. Da gerieth jener in Wuth und drohte die ganze Hamburger


Schol. 62. Suein, von Mangnus besiegt, wich dem Geschicke und ward des Siegers Lehnsmann, indem er ihm den Eid der Treue schwor. Als er aber auf den Rath der Dänen doch den Krieg wieder anhob, wurde er wieder von Magnus überwunden. So kam er flüchtig zu Jacob, insbesondere von Schmerz erfüllt über die Verletzung der gelobten Treue.

  1. Er starb wahrscheinlich am 25. October 1047. Uebrigens erzählen Andere, Suend habe erst nach Magnus Tode Dänemark wiedererlangt.
  2. II, 74.
  3. Sie hieß Gunhild oder Giuthe; siehe unten Kap. 14.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_130.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)