Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/032

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vergifften und wann dann der Themurlin do selben hin kam, so wurden dann die leut und viech vergifftet, also das er grossen schaden nam an leuten und an viech und mocht chönig soldan nicht chomen nach. Und do zoch er wider umb und zoch wider für die stat Damasck und lag dorvor III monadt, das ers nicht gewinnen mocht; und alle tag in den drey monaten geschach ain vechten; und do die XII thausent mann sahen, das sie chain hilff hetten von irem herren, der sie do hin geschickt hett und do begerten sie gelayt von dem Themurlin und das gab er in; also zugen sie des nachts auß der stat hin zu irem herren. Unnd dornach stürmat der Themurlin die stat unnd gewan sie mitt gewalt; und do der Themurlin die stat gewan, do kam der seit, das ist als vil als ein bischolff, für den Themurlin und viel im ze füssen [und bat genad] im, und alle seine bristerschafft. Do schueff der Themurlin, das er sein pristerschafft zu im neme und ging in den tempell; und do nam er zu im sein briesterschafft mitt weyben und chindern und ging in den tempell; es ging auch sunst vil volcks in den tempell von sicherung wegen, das man schatzet auff XXX thausent menschen jung und alt, die in dem tempell waren; und do hett der Themurlin leut geschickt zu dem tempell und hett mitt in geschafft, wann der tempell vol würde, so solten sie in versperren; und das geschach; und dornach hyeß er den tempell scheybumb legen mitt holtz unnd ließ dornach an chönten; und also verderbt er alle, die in dem tempell waren. Darnach schueff er mitt seinem volgk, das yglicher im ein manshaupt prächt; und das werat trey tag; und do das geschach, da macht er drey thuren auß den heuptern, die man im pracht hett; und dornach zustöret er die stat und zoch dornach hin in ein ander landt, das genandt ist Scherch, und in dem land zeucht man nur viech, und das landt ergab sich; und do schueff er mitt in, das sie im speyß prachten, wann sein volgk grossen hunger hett geliden; wann die weyl er vor der stat was gelegen, da was im speyß zerunnen. Und dornach zog er wider in sein lant.


[16. (15.) Timur erobert Bagdad, 1401.]

[D]a der Themurlin haim cham usß des chönig soldans landt, darnach nam er zu im zehen hundert thausent man und zoch hin

Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/032&oldid=- (Version vom 1.8.2018)