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Cheback schoß sein pruder den chönig ze tod, er wardt aber nicht chönig.

Er hett ainen anderen pruder, der was genandt Cherimberdin, der wardt chönig und regnirett auff V monadt.

Do cham sein bruder der Chebak herwider und vertrayb seinen pruder den Cherimwerdin und wardt chönig. Und dornach cham der Edigi und der Czeggra, do ich pei was, und vertriben den chönig[1].

Und der Edigi macht meinenn herren den Czeggra chönig als er im dann verheyssen hett und [der] was auff acht monadt chönig.

Do cham ainer der was genant Machamet[2] und vacht mitt dem Czegra und mitt dem Edigi; und der Zegra gab die flucht in ein landt, das ist genant Deschipschach; und der Edigi wardt gefangen; und der Machamet wart chönig.

Und dornach cham ainer, der was genandt Warach[3], und der vertraib den Machamet und wardt chönig.

Und dornach besamelt sich der Machamet und vertrayb den Warach und wardt wider chönig.

Darnach cham ainer der was genant Dobladberdi[4], der vertraib den Machamet und wart chönig und was nur drey tag chönig.

Do cham der obgenant Warach und vertraib den Dobladberdi und wart wider chönig.

Do cham der obgenant Machamet und tötat den Warach und wardt wider chönigk.

Und dornach kam der Czeggra, mein herre, und vacht mitt dem Machamet und wardt erschlagenn.


  1. Howorth (geschichte der Mongolen s. 271) ist der ansicht, daß Tschekra zu der familie Urus-Khans gehörte. Tschekras münzen stammen aus den jahren 1415 und 1416.
  2. Mohammeds abstammung wird verschieden angegeben; von einigen wird er als einer der acht söhne des Toktamisch erklärt. Er wird gewöhnlich als Ulu (d. i. der große) Mohammed bezeichnet zum unterschiede von einem späteren khan Kutschuk (d. i. der kleine) Mohammed.
  3. Borrak war ein enkel des Urus-Khan.
  4. Dewletberdi war nach Howorths vermutung ein sohn des Toktamisch, während Telfer ihn für einen sohn des Timur-Tasch (und enkel seines nebenbuhlers Mohammed) hält.
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/048&oldid=- (Version vom 1.8.2018)