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gewesen, do wardt unser frauen der gruß geben von dem engel Gabriel; es ist aber nichtz mer do, dann ein seulen und der hütten die haiden gar wol von des opfers wegen, das sie do nemen von den Christen; und sein gar pöeß leutt do und sein den Christen gar veindt, aber sie dörffen in nichts thun vonn des chönig soldans gepottes wegenn.


43. (40.) [Jerusalem und das hl. grab, sowie einige andere orte des hl. landes. Der balsamgarten bei Kairo.]

[D]a ich zu Jherusalem was, das was in ainem krieg und do lagen unser XXX thausent pey dem Jordan auff ainer schönen weytten; und das macht, das ich die heilligen stet nicht wol gar mocht gesechen, und gesuchen die ettliche, die hernach geschriben steen; und pin zwir do gewesen mitt ainem soldan, der hyeß Jusuph[1].

Jherusalem leytt zwischen zwaier perg und hatt grossen abgang an wasser. Die haiden hayssen Jherusalem Kurtzy Chalil, die Kriechen [hayssentz Hierosolyma].

Do das heyllig grab ist, da ist ein schöne kirchen und hoch und scheyblig und ist mitt pley alle überteckt und ist vor der stadt [gewesen und nun ist sie am ort in der stadt]. Und mitten in der kirchen auff der rechten handt ist das heylig grab[2]; man lest auch nymandt hinein, dann es sey ein grosser herre, zu dem grab; aber ain stain von dem heylligen grab der ist in der maur des thabernackels eingemaurt, den küssen und bestreichen sich die pilgrem domitt. Es ist auch ein lampel die print von ir selber über jar hüntz an den karfreytag, so erlischt sie hüntz an den osterabendt, so erchönt sie sich selber; auch an dem osterabendt so get ein schein auff auß dem heilgen grab als ein feur; do chompt groß volgk auß Armenia und auß priesters Johanns landt dohin, den schein zu sechen und auß Sur[i]a[3]. Von der kirchen auff die rechten handt ist der


  1. Diß ist die arabische form für Joseph, wie dieser sultan oben genannt ist; beide namen stehen übrigens irrtümlich für Faradsch.
  2. Vom heutigen portal aus betrachtet, liegt das hl. grab zur linken hand.
  3. An dem wunder des hl. feuers beteiligen sich jetzt nur noch die Griechen, welche behaupten, daß es bis in die apostolische zeit hinaufreiche (Meyer).
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/079&oldid=- (Version vom 1.8.2018)