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Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/084

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weytt ist Sandt Jacobs grab; und auff dem selbigen veld lagen wir ze veld mitt einem jungen chönig[1] wol mitt XXX thausent man, wann der Türcken chönig hett uns im gelihen. Es sein auch vil Cristen umb den Jordan und haben auch vil kirchen dopey.

Es ist auch zu mercken, do man zalt vonn Christ gepurt zwelflhundert und achtzigk jare, do gewonnen die haiden das heyllig grab.

Ebron ligt von Jherusalem siben leg[2] und ist auch die hauptstadt zu Philistin; zu Ebron sein patriarchengreber Adams, Abrahams, Ysaacks und Jacobs und auch ir weyber Eva, Sara, Rebecca und Lia[3]; und ist ein schöne kirchen [da][4] und der hüten die haiden gar wol und haben die kirchen in grossen eren von der heilgen vetter wegen, die do ligen; sie lassen auch chainen Christen noch chain Juden dorein, er hab dann urlab von chönig soldan[5], wann sie sprechen, wir sein nicht wirdig, das wir gen sollen an so heyllige stete.

Vor der stadt Misser und haissentz die Christen Cair da ist der gartten, do der balsam innen wechst; auch wächst er nyndert mer, dann doselbst[6] und inn India do wechst er auch. Chönig soldan nimpt groß gut von dem balsam ein[7]. In velschen auch die haiden vast mitt mancherlay das sie darein thun und die kauffleutt


    namen der quellflüsse finden wir hingegen bei der Dordogne). In Wirklichkeit entsteht der Jordan aus drei quellflüssen: Nahr-el-Hasbani, Banias und dem sog. kleinen Jordan.

  1. Faradsch gelangte im alter von dreizehn jahren zur herrschaft und hatte sogleich nach seiner thronbesteigung den aufstand in Syrien zu bekämpfen.
  2. Diese entfernung stimmt mit der bei Raumer (s. 201) angegebenen überein; zu pferd wird der weg von Jerusalem nach Hebron in 5½ stunden zurückgelegt.
  3. Die patriarchengräber befinden sich in der höhle Machpela in Hebron; die von Adam und Eva sind jedoch nicht darunter.
  4. Über den gräbern ist die große moschee Haram, eine ehemalige christliche basilika (Meyer).
  5. Muslimischer fanatismus versagt jedem ungläubigen den zugang zur moschee. Die fremden werden bis an den eingang des innern hofraumes geführt; weiter vorzudringen, ist nur möglich auf grund eines speziellen fermans, wie er in neuerer zeit nur dem prinzen von Wales (1862), dem marquis von Bute (1866) und dem kronprinzen von Preußen (1869) erteilt wurde (Meyer).
  6. Wenige kilometer nordöstlich von Kairo liegt ein dem khedive gehörender garten, welchen die Araber Ain Schems (sonnenauge) nennen; jahrhunderte
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/084&oldid=- (Version vom 1.8.2018)