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Garten-Kalender.

[Ξ] PaObstgarten. Das Oculiren auf’s treibende Auge kann 8 bis 10 Tage vor, auch um Johanni vorgenommen werden, je nachdem die Witterung ist. Die Kopulierbänder werden weiter gelüftet.

PaGemüsegarten. Zu säen: Salat, Körbel, Thymian, Majoran, Blumenkohl, Wirsing, Radise. Gegen Ende des Monats noch: Petersilie, Winterrettige, Winterendivien und Carotten. Noch können gelegt werden bis in die Mitte dieses Monats: Späterbsen, Vietsbohnen, Gurken. Zu verpflanzen sind Porree, Kohlrabi, unter und über der Erde, Steckrüben, Petersilienwurzeln, rothe Rüben, Blumenkohl. Der Spargel wird nach Johannis nicht mehr gestochen.

PaBlumengarten. Garten, Feder- und Chinesernelken, Nachtviolen, Winterlevkoyen, Aquilejen, Goldlack etc. werden jetzt verpflanzt. Man vermehre viola maternalis durch abgeschnittene Zweige. Die erhaltenen Stopfer werden bei einem Knoten etwas schräg zugeschnitten und 1 oder 2 Zoll tief in die Erde gesteckt.




Abendlied.


     Ich liege still im hohen Gras
Und wünsche so viel und weiß doch nicht was;
Der Wind ging sacht in die Abendruh,
Mein Herz schlägt heimlich den Takt dazu.
Ein Rosenwölkchen am Himmel zieht,
Ein Glöcklein summt ein frommes Lied,
Die Schatten schlüpfen leise durchs Feld,
Umspinnen mit weichen Träumen die Welt
Ein Sternlein still am Himmel steht,
Die Hände falten sich zum Gebet.

M. Kölling.





     – Ausrede. „Als ich Ihnen damals in Ostende einen Korb gab, wollten Sie sich doch ins Meer stürzen, Herr von Mühlen!“ – „Ach, für meinen Schmerz war kein Ozean groß genug, gnädige Frau!“

     – Gast: „Ach bitte, Herr Wirt; ich möchte Sie einmal persönlich sprechen. Seit wann haben Sie denn Ihr Restaurant übernommen?“ – Wirt: „Seit ungefähr 6 Monaten.“ – Gast: „Wie schade, daß ich nicht schon ein paar Monate früher zu Ihnen gekommen bin, dann würde ich wohl bald das bestellte Essen bekommen haben.

     – „Sie, Kellner, das ist wohl eine Röntgenportion?“ – „Wieso?“ – „Da sieht man ja bloß Knochen und kein Fleisch.“

     – Dame (in der Buchhandlung): „Ich möchte sämtliche Werke von Schiller und Goethe und dann auch etwas zum Lesen.“