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Zum neuen Jahre!


In ihm sei’s begonnen,
Der Mond und Sonnen
An blauen Gezelten
Des Himmels bewegt.
Du Vater, du Rater,
Lenke du ende!
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!




Halt aus, mein Vaterland!


Noch einmal denn: halt aus! Halt stand
In dieser Tage Wetterwehen,
Du deutsches Volk, du deutsches Land!
Der grimme Krieg war uns gesandt,
Daß wir ihn eisenhart bestehen.
Auf daß wir wehren wüstem Graun,
Das uns bedrängt von Ost und Westen,
Und daß wir, Haus und hOf zu festen,
Rings eine starke Mauer baun!

Und lastet schwer die Knochenhand.
Und drückt uns tausendfacher Kummer,
Ob Herz und Sinn es kaum verstand,
Der Sturm war die Welt gesandt,
Uns aufzurütteln aus dem Schlummer!
Daß uns entschleiert die Gefahr,
Eh’ es zu spät, in letzter Stunde;
Es hätten Ost und West im Bunde
Erdrosselt uns nach Tag und Jahr.

O, nicht um uns – um Licht und Recht
Geht dieses ungeheure Ringen;
Des Goldes falsches Truggeschlecht,
Der Finsternisse rohen Knecht
Muß freier Geister Kraft bezwingen.
O, nimm, mein Volk der Stunde wahr;
Es ist um habgier nicht und Beute:
Doch baue eine Mauer heute,
Daß sie dich schirme in Gefahr.

Und drückt auch schwer die harte Stund’,
Nie sei durch Kleinmut du bezwungen!
Ein höherer Wille tut sich kund –
Sei dir ein gottgegebenes Pfund!
Und ob ums tausend Brüder starben,
Und müssen hungern wir und darben:
Den Krieg, den hat uns Gott gesandt!