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Garten-Kalender.
Januar.
Obstgarten. Größere Bäume mit den gefrorenen und deshalb vor dem Froste rund um die Wurzel auszugrabenden Erdballen zu versetzen. Man scheide bei schöner, windstiller Witterung die Zweige der Bäume, die allzu dicht stehen, weg, wodurch das Obst künftig an Größe und Geschmack sehr verbessert wird.
Gemüsegarten. Gegen zunehmende Kälte schütze man Artischocken, Sellerie und dergl. mit leichtem Dünger oder Laub.
Februar.
Obstgarten. Wer den Hasenfraß zu fürchten hat, der schütze seine Bäume mit doppelter Sorgfalt.
Gemüsegarten. Gewächse vom vorigen Jahre, welche zum Herausnehmen bestimmt sind, müssen jetzt herausgenommen werden, denn wenn sie zu treiben beginnen, verlieren sie an Geschmack.
Blumengarten.Sommerlevkohren, Alster, Ehenesernelken, Scabiose, Zinnie, Reseda, spanischer Pfeffer werden in Töpfe mit gewöhnlicher Gartenerde gesäte und diese vor die Fenster eines geheizten Zimmers gestellt.
März.
Obstgarten. Wer Bäume versetzen will, verschiebe es nicht mehr; man fahre fort, die Bäume zu beschneiden. Um Baumschulen anzulegen, ist es jetzt die beste Zeit, wilde Stämmchen einzusetzen.
Gemüsegarten. Man muß das Allernotwendigste zu bestellen anfangen, wenn es die Witterung erlaubt und die Erde nicht mehr schwierig ist. Zu säen sind Spinat, Körbel, Petersilie Zuckerwurzeln, Pastinak, Möhren, Schnittkohl, Salat, Sellerie, engl. Spinat.
April.
Obstgarten. Vor allen Dingen muß noch das Pfropfen und Okulieren vollendet werden. Die vom Frost beschädigten Bäume müssen sorgfältig gewartet werden.
Gemüsegarten. Gegen Ende dieses Monats kann nun die Hauptsaat für den Herbst- und Wintergebrauch gemacht und Erbsen, die schon aufgelaufen sind, behackt und gestiefelt werden.
Blumengarten. Bei Aurikeln und Nelken werden die verdorbenen gelben, rostigen Blätter abgesondert und abgeschnitten. Jetzt ist es Zeit, Stecklinge von Rosmarin, Goldlack usw. in eine gute Schattige Erde zu pflanzen.
Mai.
Obstgarten. Das Moos muß mit scharfen Bürsten, vorzüglich nach einem Regen abgebürstet werden. Die Blattläuse werden von den jungen Pfopfreisern mit einem Pinsel abgebürstet.
Gemüsegarten. Gepflanzt werden nun vor allen Dingen Kartoffeln. Zu säen: alle Arten von Kohl, desgl. Thymian, Majoran, Sellerie, Petersilie, Petersilienwurzeln, Kopfsalat, Sommerrettich, Zichorien, Sommerdivien, wenn man noch Pflanzen nötig hat. Gelegt werden Erbsen zu jeder Zeit, Vietsbohnen, Gurgen, Kürbisse, im Anfang wenig, die Hauptsaat in der Mitte des Monats. Behackt werden Erbsen, Bohnen, Salat, Gurken und Kartoffeln.
Juni.
Obstgarten. Das Okulieren auf’s treibende Auge kann 8–10 Tage dauern vor, auch im Johanni vorgenommen werden.
Gemüsegarten. Zu säen: Salat, Körbel, Thymian, Majoran, Blumenkohl, Wirsing, Radiese. Gegen Ende des Monats noch: Petersilie, Winterrettiche, Winterendivien und Karotten. Noch können gelegt werden bis in die Mitte dieses Monats: Späterbsen, Vietsbohnen, Gurken. Zu verpflanzen sind Porree, Kohlrabi, unter und über der Erde, Steckrüben, Petersilienwurzeln, rote Rüben, Blumenkohl.
Blumengarten. Garten-, Feder- und Chenesernelken, Nachtviolen, Winterlevkoyen, Aquilejen, Goldlack usw. werden jetzt verpflanzt.
Juli
Obstgarten. Okulieren kann man auf’s schlafende Auge, was man will, von der Mitte dieses Monats an bis in die Mitte des künftigen.
Gemüsegarten. Anfangs noch zu säen: Herbstkarotten, Rüben, Winterrettich, Herbstspinat. Gepflanzt kann werden: brauner Kohl auf leere Erbsenfelder, Winterendivien, Kohlrüben, Blumenkohl, Wirsingkohl.
Blumengarten. Man muß Narzissen, Feder-, Trauben, Muskat- und Waldhyazinthen, Tazetten, Jonquillen und frühe Schwertlilien alle drei Jahre umlegen.
August.
Obstgarten. An den jungen Bäumchen und Zwergbäumchen werden die unnötigen Augen abgedrückt. Mit dem Okulieren wird fortgefahren.
Gemüsegarten. Zu säen sind in der ersten Hälfte: Winterkohlarten, Spinat Winterkarotten, Herbstrüben, Märkische Rüben, Wintersalat, Petersilie. Zu pflanzen sind: allerhand Kohlarten, Johannislauch, Thymian, Majorahn.
September.
Obstgarten. Von kopulierten Stämmchen muß man den Verband abnehmen, und bei Okulieren solchen lüften, wenn’s not ist. Obst-Samen kann gelegt werden.
Gemüsegarten. Zu säen ist: Spinat, Petersilie, Rapunzel, Schnittkohl und Brauner Kohl, um sie im Frühjahr zu Gemüse zu gebrauchen. Gepflanzt werden: Chalotten, Winterzwiebeln, Wintersalat und alle Arten Winterkohl.
Blumengarten. Will man gegen Weihnachten blühende Tulpen haben, so werden die zwiebeln jetzt eingesetzt. Die Töpfe werden in die Erde gegraben und dort so lange gelassen, bis es anfängt stark zu frieren; man kann gelben Lack, Goldlack und Winterlevkoyen in die Töpfe setzen. Marienblumen werden umgelegt. Reifer Blumensamen wird abgenommen.
Oktober.
Obstgarten. Samenschulen anzulegen von Kern- und Steinobst, das Schalenobst lege man lieber im Frühjahr.
Gemüsegarten. Winterkohl, Perllauch, Johannislauch, Chalotten sind zu pflanzen.
November.
Obstgarten. Die Geschäfte des vorigen Monats sind nachzuholen.
Blumengarten. Die zeitigen perennierenden Blumenpflanzen, welche im Lande ausdauern sollen, werden mit Laub bedeckt.
Dezember.
Obstgarten. Es sind Löcher zu graben, worin im Frühjahre Bäume gesetzt werden sollen.
Gemüsegarten. Tritt Frost ein, so wird Dünger in den Garten gefahren, weil jetzt die Räder des Wagens nicht tief einschneiden können.
Empfohlene Zitierweise:
: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1934. Piepersche Buchdruckerei, Clausthal 1933, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1934_015.png&oldid=- (Version vom 29.12.2019)
: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender für das Jahr 1934. Piepersche Buchdruckerei, Clausthal 1933, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Harz-Berg-Kalender_1934_015.png&oldid=- (Version vom 29.12.2019)