Seite:Hermann von Bezzel - Der 1. Glaubensartikel.pdf/31

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Räuber, die Schächer, die Mörder und die Verräter; Gott kann selig machen die Spötter, die Trotzigen und die Feinde; aber nie kann Gott einen Lauen erretten. Und ihr wißt, daß der wahrhaftige Herr sagt: Ach, daß du kalt wärst, mein Feind, der gegen mich trotzt, der mich verhöhnt, verachtet, verlacht! Weil du es aber nicht bist, sondern lau, will ich dich ausspeien aus meinem Munde. (Offg. 3 15. 16.) Wenn wir Gottes Wort hören und es wacht nicht in uns der heimliche Gedanke auf: ach, daß das mir gelten dürfte! dann ist unser Glaube sehr krank. Dann ist es höchste Zeit, daß wir Gott ernstlich bitten, er wolle durch seinen Geist unsern Geist erneuern. Diese Freude – noch nicht am Besitz, sondern an dem Wunsch des Besitzes, die Freude an der Möglichkeit, so reich zu sein, und von dieser Freude ausgehend das Verlangen nach der Wirklichkeit des Reichtums, das ist das Zweite. Meine Seele gibt Gott recht, wenn er sagt: Ohne mich könnt ihr nichts tun. (Joh. 15 5.) Meine Seele spricht dir, Herr, Beifall zu, wenn sie hört: Ich bin der Herr, dein Arzt! (2. Mos. 15 26.) Mein Innenleben sagt zu ihm aus Glauben, der über Vernunft, aber nicht wider Vernunft geht: Ja, daß du es wärest!

.

 Und der dritte Schritt ist, wenn der erste die Tat des Schülers und der zweite die Tat des Jüngers gewesen ist, die Tat des Helden, des Helden, der, äußerlich schwach und arm, unscheinbar und gering, innerlich alles überwindet. Denn es ist die Tat des Willens, das