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Etwas, eines um das andere herausgekommen und es habe sich dann immer Vollkommeneres daraus entwickelt und so sei nach Tausenden von Jahren der Mensch geworden. Angenommen es wäre so, so sind uns doch zwei Fragen so rätselvoll: Woher kam die Urzelle, dieses erste Etwas, und woher kam der Trieb der Entwicklung? Woher kam Stoff und Kraft? Man sagt: Aus diesem Uretwas haben sich durch eine ganz bestimmte Kraft, die Kraft der Anpassung, durch die Kraft der Ausgestaltung und Entwicklung immer wieder höhere Geschöpfe entwickelt. Wer gab aber den Stoff und die Kraft? Man spricht wohl jetzt von einer Ewigkeit des Stoffs. Ja, warum spricht man dann nicht lieber gleich von der Person, von dem ewigen Gott? Das ist doch weit schwerer zu glauben, daß Stoff zum Uretwas, nenne es, wie du willst, von Ewigkeit war ohne irgendeinen Urheber, als wenn wir sagen und glauben: am Anfang schuf Gott. Es ist nicht an dem, daß man ein Geheimnis der Offenbarung mit einem Rätsel der Hypothese erklärt, sondern das Geheimnis der Offenbarung wird entweder geglaubt oder verworfen; ein Drittes gibt es nicht. Wenn du also – es sind jetzt vierzig Jahre her, daß unsere gebildete Welt ganz entzückt war von dem Gedanken, der Mensch habe sich allmählich aus dem Tier entwickelt – dieser Entwicklung irgendwie traust, dann sei dir das unverwehrt; aber dann sage mir: wer gab Freude und Kraft zur Entwicklung? Indem die Naturwissenschaft Geheimnisse