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wir es wissen aus den Worten des Herrn Jesu selbst, wenn Er spricht: „Ich will euch einen anderen Tröster senden, daß Er bei euch bleibe ewiglich.“ (Joh. 14, 16.) Er will an Seiner Statt Seinen Freund, Seinen Genossen, Seinen Gefährten senden, die Persönlichkeit des Heiligen Geistes. Gott sei Dank, daß der uralte, ewig sich und die Welt verneuende Taufbefehl hin durch die Weiten der Erde, in die Tiefen der Sünde, zu den Höhen des Erbarmens führt und fährt: „Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Matth. 28, 29.) Gott sei Dank, daß der Heilige Geist ausgegossen wurde. Ein alter Vater sagt, das sei der beste Beweis Seiner Persönlichkeit. – Nur die Person wirkt auf dich, nur die Person begeistert dich. Du kannst keine Wirksamkeit von einer Stimmung, von einer Kraft, von einer Regung ableiten; es geht alles nur von Person zu Person. Als Ananias und Sapphira mit der Erstlingsgabe ihrer Liebe den Petrus betrogen und in das leuchtende Bild der werkfreudigen Kirche den häßlichen Zug der Unwahrheit hineinfügten, hat der Apostel ihnen entgegengehalten: „Ihr habt nicht Menschen, sondern Gott gelogen.“ (Ap. 5, 4.) Warum hat der Satan dein Herz erfüllet, daß du dem Heiligen Geist lögest?“ (Ap. 5, 3.) Anlügen aber kann man nur eine Person. Und wenn der Apostel Paulus an die Epheser schreibt: „Betrübet nicht den Heiligen Geist, damit ihr versiegelt seid!“ (Eph. 4, 30) so will er damit der Gemeinde mitteilen: Betrübt kann nur die göttliche Persönlichkeit werden. Genug, der Verstand sagt dir’s, – die Offenbarung beweist dir’s, deine Seele bezeugt dir’s; denn sie verlangt es: Der Heilige Geist ist Person. Und wenn ihr jetzt in dieser Pfingstzeit zum Heiligen Geist betet – nicht bloß um den Heiligen Geist, sondern zu ihm – wenn ihr ruft: „Zeuch ein zu meinen Toren, sei meines Herzens Gast,“ und wenn ihr dieses Gebet ernstlich treibt, dann werdet ihr inne werden, ohne meine