Seite:Hermann von Bezzel - Der Beruf der evangelisch-lutherischen Kirche zum Amt der Diakonie.pdf/113

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beiden Männern sprach, die dieses Mutterhaus leiteten, die in Anbau und Ausbau Großes geleistet haben, so darf ich doch auch schließen mit einem Hinweis auf treue und große Schwestern unter uns, die heimgegangen sind, deren Gedächtnis in sinniger Weise durch die Epitaphien Ihres Mutterhauses gefeiert und bewahrt wird. Ihr Größtes war, in der Einfachheit viel zu leisten. Ja, gedenken Sie jener großen Schwestern unter uns, welche einfach ihren Weg gegangen sind, und bleiben Sie bei der Einfachheit. Davor darf ich ja als Ihr Seelsorger Sie warnen, daß nicht unter Ihnen einreiße ein Geist, der der Bequemlichkeit huldigt, es sind doch viele Schwestern aus Verhältnissen gekommen, die nur einfach genannt werden können, und das ist ja an sich kein Schade. Je anspruchsloser der Mensch ist, desto näher ist er seinem Herrn, der nicht hatte, da Er Sein Haupt hinlegen konnte, über alles aber verbinde der Herr Sie und uns zur gemeinsamen Aufgabe. Man spüre uns es ab, daß wir Ewigkeitsluft atmen. Beten Sie für uns, daß wir alles unter dem einen Gesichtspunkt der frohen Ewigkeit an sehen. Dann wollen wir mit dem Apostel rühmen: „Unsere Trübsal, die zeitlich und sehr leicht ist, schaffet eine ewige und über alle maßen wichtige Herrlichkeit“ uns, die wir in Ewigkeitsluft leben und von ihr leben. Gott verleihe uns all den Seinen Ewigkeitsgedanken aus Gnaden. Amen.

Ich will Dich immer treuer lieben,
Mein Heiland, gib mir Kraft dazu.
Die Welt hat mich lang’ umgetrieben!
Nun schenkst Du mir die wahre Ruh:
Die Ruh, mit der nichts zu vergleichen,
Der alle Königskronen weichen,
Die uns den Himmel offen zeigt,
Ach, daß ich ganz in Lieb’ zerflösse,
Vor Deiner Liebe Wundergröße,
Die alles Wissen übersteigt.