Seite:Hermann von Bezzel - Der Beruf der evangelisch-lutherischen Kirche zum Amt der Diakonie.pdf/92

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Luthers: „Da unser Herr Christus spricht: „Tut Buße,“ will Er, daß unser ganzes Leben eine beständige Buße sei.“ Je mehr wir uns selber demütigen, desto mehr werden wir Ihm nachfolgen können. „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf Ihn, Er wirds gut machen.“ Was Ihm nicht recht ist, das streicht Er ab, das andere wird Er zu Gnaden annehmen und herrlich ausführen. Es ist nichts, was wir nicht hoffen könnten, weil wir aus der Geschichte sehen, wie Er segnen kann. Wir kennen nichts vom Neid der Gottheit, wir kennen nur einen Herrn, der barmherzig und treu ist, darum rufen wir uns nochmals zu: „Laß uns Dein Wort nicht verlöschen!“ „In dieser letzt betrübten Zeit verleih uns Herr Beständigkeit, daß wir Dein Wort und Sakrament rein behalten bis an unser End.“

 Was wir haben, das sollen wir bewahren, daß niemand unsere Krone raube. Die Krone aber ist die Lehre und das aus ihr hervorgehende Charisma ist die Barmherzigkeit gegen die Armen. Diese Barmherzigkeit gegen die Aermsten Leibes und der Seele mehre der Herr an diesem Orte, Er wolle Selbst zu diesem Hause Sich bekennen, wie Er Sich bekannt hat zu unsern Vätern, und wolle verleihen, daß, so oft unser Auge arm und von Tränen umflort ist, wenn es sich erhebt, niemanden sehe, denn Jesum allein, den Herrn, der da hilft und vom Tode errettet alle die Seinen.


Gebet: O Herr, treuer Heiland und ewiger Erbarmer aller der Deinen, laß nicht zu, daß einst diese Steine wider uns zeugen, weil wir Dein Zeugnis verließen. Wehre und steure dem Feinde Deines Reiches und unserer Seelen, daß Er nicht störe, was Dein ist und zu Dir hin will. Verleihe, o erbarmungsreicher Herr, daß alle die Gaben, die Du Deiner hl. Kirche geschenkt hast, von treuen Menschen treulich genützt werden, und wenn der Abend dieses Lebens und Deines Reiches auf Erden anbricht, dann laß uns, o gebenedeiter Fürst, bei welchem kein Wechsel des Lichts und der Finsternis je mag sein,