Seite:Hermann von Bezzel - Predigt anlässlich der 11. Wander-Versammlung der bayer. Missionskonferenz.pdf/3

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 Das ist je gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen.
 Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt. Amen.

 Matth. 28, V. 17–19a. Da die Jünger Jesum sahen, fielen sie vor Ihm nieder, etliche aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker!

 Gott, der da hieß daß Licht aus der Finsternis hervorleuchten, hat Sich das Recht vorbehalten aus Menschennein Sein ewiges Ja, aus Menschenja Sein heiliges und heilsames Nein zu prägen. Wir sprechen von Ferne, Er preist die Nähe, wir sehen den Tod, Er rühmt das Leben. Aus dem Weh des Scheidens schließt Er zusammen und wenn alles zu Ende gehen will, schafft und schenkt Er neue Aufgaben. Der Meister verläßt die Jünger und deckt ihnen zugleich das Geheimnis Seines Bleibens bei und unter ihnen auf. Sie reden und klagen von Verlorenem und Er zeigt, es sei gut, daß Er hingehe. „Als Du mir nahe warst, da warst du mir so ferne. Nun Du mir ferne bist, bist Du mir so nahe!“ So ist aus der Stunde, die Fernung und Entfernung brachte, die Mission, die Aufgabe der Arbeit für den Fernen mit der Verheißung Seiner nahen Kraft erwachsen, aus dunklem Grund die lichte Aufgabe, über Nacht und Finsternis das Licht im Sieg heraufzuführen. Wir reden darum von dem Geheimnis der Mission, von Jesu erlebt und von Jesu geheißen.

 Deine Zeugnisse sind mein ewiges Erbe; denn sie sind meines Herzens Wonne. Amen.


I.

 Das Geheimnis der Mission ist von Jesu erlebt. Wie ein Haushalter über Gottes Geheimnisse, über Gnade und Gnadenführung, in Seelenbereitung und Lebensverklärung, in Sünder tragender und Sünde tilgender Geduld Rechenschaft von seinem Haushalt tut, wie der treue Knecht zu seinem Auftraggeber heimkehrt, das zeigt Jesu Rechenschaftsbericht