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der Straße gestanden haben. – Wie einheitlich und festlich das Gepräge der Bautzener Hauptstraßen bei aller Verschiedenheit der einzelnen Häuser ist, das zeigt die westliche Seite der Inneren Lauenstraße (Abb. 9), deren Hauptfassaden nach dem Brande von 1720 entstanden sind[1]. Die Innere Lauenstraße, das ist auch die Straße, welche in der Richtung nach dem Stadtinnern das schönste Straßenbild Bautzens bietet, – ein Bild, wie es in deutschen Städten nicht viele gibt (Abb. 12 u. 13[2]). Wahrlich, wer sonst keinen Sinn für Städteschönheit hat, dem muß er hier aufgehen, wenn er am unteren Ende der Straße steht! Was wirkt da nicht alles zusammen: Vorn der mächtige dunkle Lauenturm, dann das Ansteigen der Straße nach hinten, wo das behaglich vornehme Rathaus mit seinem graziösen Turme steht; es versperrt den Blick nicht ganz, so daß er an ihm vorbeigleitet noch weiter zur Petrikirche, deren mächtiges Dach über das Rathaus hinwegsieht; und der Gipfel des Ganzen ist der Kirchturm mit dem wundervollen Umriß seiner spitzen Haube. Von höchstem Reiz ist das Bild bei Sonnenschein durch den Wechsel von Licht und Schatten; was ihm aber im Vergleich mit all den anderen Bautzener Straßenbildern seinen besonderen Charakter verleiht, das ist der Ausblick auf einen Platz und weiter noch der Durchblick nach einem zweiten Platz, denn es hat für das menschliche Auge etwas sehr wohltuendes,

Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Roch: Bautzen : Ein Wegweiser zur Schönheit der alten Stadt. Wellersche Buchhandlung, Bautzen 1914, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisches_Buch_%C3%BCber_Bautzen.pdf/33&oldid=- (Version vom 9.1.2023)
  1. Gurlitt nimmt für Haus Nr. 6 die Zeit 1709–1720 als Entstehungszeit an.
  2. Die besten Photographien können den Eindruck, den das Auge hat, nicht wiedergeben.