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Den der riche golt smit
Erzovget an den gurtel hat
40
Der div cleider ane nat
Begurtet ane ringgen
Swer nv daz welle erzwinggen
Der showe mit den ovgen
Offen vnde tovgen
45
Swer och nv mit der sele liden
Nach lone wolte gerne smiden
Der solt sin herze twingen
Und zvo dem meister dingen
Daz er in sines herzin kamer
50
Mit der steten minne hamer
Die fivnf sinne müezen
Der sunden stabil glüeien
In der minne fiure
Daz wer ein stetiu stiure
55
Und danne mit bihte reckin
Die svln adren weckin
22c,57
Der mahte sine sunde quit
So danne der spehe hovbt smit
Sinen erst irsehe
60
So lerter in daz wehe
Werc vollebringen
Und liez im wol gelingen
An dem wercke hoher tugent
Vnd gebe im craft vnd darzvo mvgent
65
Nv bin ich leider trege
Und starchim werk vnwege
Vor dem inbiz vnd darnach
Sost mir zestarkem werk niht gach
Da von ich kvnstelose
70
Uz tumbem sinne kose
Ich rat dez ich niht selber tuon
Daz ist ein affeclicher ruon
Min selbis ich gespotet han
Vnd tete mirs ein andir man
75
Ez mute mich vil sere
Svz wenet menger ere
Han daz im ein lastir ist
Swer nv welle an dirre frist
Horen wie dem gurtel was
80
Da mit daz tugende riche vas
Was bevangen vnd begurt
In selden div vil hoh geburt
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0055.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)