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So sint ir alle sin gewis
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Daz er im selbin fluochit
Vnd vbir sich rache suchit
Er bittit gotis hulde
Uergib vns vnsir schulde
Als wir vnsirn schuldeneren tvoien
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Die vns mit leide muoien
Swer danne von herzen hat vergebin
Der vert nach siner bet vil ebin
Swer abir mit argim willen gert
Wie wirt er siner bet gewert
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Nv trahte ein wol bescheide
Die verlust vnd den gewin
Und laze disen kvrzin zorn
Daz er niht iemir si verlorn
Der tugenthafte Seneca
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Sprichit von ir bermede da
Daz si menschlichir nature
Ein lutselic figure
Si vnd ein minneclichis cleit
Daz die menscheit tuot gemeit
55
Vnd machit si vnmelic
Der welte lutselic
26c,57
Wan si den lip schonet
Und die sele cronet
Vnd sich nach gote verwet
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Da von si wirt gemerwet
In daz vil senfte mine ioch
Und lat der welte swæres bloch
Daz lip vnd sel erlemmet
Vnd allis heil vertemmet
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Der och irbermede niht hat
Der ist ane cleit vnd ane wat
Und hat sich selb entedilt gar
Vnd ist der edilkeite bar
Die got an die erbermekeit
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Uon frier guote hat geleit
Die gotis gabe ertovgent
Siner ebin menschin erlovgent
Er verlovgint an dirre frist
Sinen brvoder ihesu crist
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Der vnsir niht lovgen wolte
Do er sterbin solte
Uon siner minne vbir vnser heil
Er loste vns von der sünden seil
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0065.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)