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Martinen der vil reinen maget
Div sinen ovgen wol behaget
Div luter gehorsami
Got wolde daz si vns were bi
35
Nv lant ivch niht verdriezin
Ich wil noch baz entsliezin
Dez hoh gelobten blvomen tvgent
Der mit minneclichir tugent
Uon himilrich den vatter twanc
40
Vf den sin vnd den gedanc
Daz er fur vnsir schuldie
Zesvon vnd ovch zehulde
Sin ein erbornes kint bot
In den scharpfesten tot
45
Der ie vf erde wart erlittin
Vnd mit dem blvomen vbstrittin
Gehorsami die viende sin
Als an dem cruce ist worden schin
Wir wan mit vngehorsami danider
50
Gevallen da von so hat vns wider
Der süeze bluome gerihtet
Uon dem ich han getihtet
Vnd von im furbaz willen han
Zesprechin swaz ich gutis kan
55
Nach parasceve dem nehstin tage
Nach der rehten warheit sage
40c,57
Kamen der ivden fursten do
Vnd pharysei die zvo pylato
Sprachin wir han vns verhugit
60
Daz vns zerehten noten tugit
Wie der verkerer e sprach
Die wil er lebte daz er do iach
Er wolde nach sinem tode erstan
Dez drittin tagis von dannan gan
65
Daz solt dv herre wol ersehin
Mit huote daz ez niht muge geschehin
Vnz an den dritten morgen
Daz in von dan verborgen
Sin ivngern niht verstoln tragen
70
Und offenlich den liuten sagen
Daz er si erstanden
Von dez todis banden
Und wurde also der iunste schade
Vnd dez ierrodis vbir lade
75
Uil wirsir danoch merre
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0100.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)