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In hitze gerne küele
Pfvlwen senft gestule
59,1
An der svnnen haben schattin
In die lihten blvomen wattin
Vnd in süezin meien tovwe
Den ovgen haben schovwe
5
Uf den grüenen anger
Kvrtze blvomen langer
Die da ein ander dringent
Vnd den ovgen bringent
Die zarten ovgen weide
10
Uf der bernden heide
Da frovde spilt mit wunnen
Ob mengem küelen brvnnen
Die mit murmil senftem klanc
Gent vnd mengem krumbem ganc
15
Da siht man rote rosen
Vnd horint vogel kosen
Mit menger svnder sprache
Svnder haz vnd nides rache
Der vogil süeziz schallen
20
Und ir svndir kallen
Wem sol daz niht gevallen
Daz ist ein frage iv allen
Diz ist dez zarten libis spil
Untz an sines endis zil
25
Swer sich dez bedenkit
Swie schiere sich bekrenkit
Diz gemach vnd diz gerete
Von dirre welt vnd stete
59b,29
Wie daz allis ende nimet
30
Wie der welte lon gezimet
So wirt ez gar ein truren
Und muoz die frovde ersvren
Vnd denkit an die wunden
Cristes vnverbunden
35
An dem cruce blvotes rot
Und wie der vil grimme tot
Sine sele von im schiet
Wie sin bitterkeit geriet
Wer mohte daz geschriben
40
Wan mannen vnde wiben
Die vf erde ie hatin lebin
Wart scherpfer tot nie gegebin
Swer sich dez besinnet
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0147.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)