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Der vntodimliche tot
65
Svz habint siv dez todis lebin
Daz in iemir ist gegebin
Siv wolten gerne sterbin
Mit dem tode verderbin
Und wer in zvkirmeze
70
Der herte tot vil reze
Vnd sin grimmer zitter
Der in etswenne bitter
Und darzvo vil swere
Zeniezin gewesen were
75
Dez wunschint siv danne dicke
Der in e gab menge schricke
Der tot were in danne ein trost
Daz er siv tete da erlost
Der tot siv danne schiuhit
80
Sin scharpfes ort siv flivhit
Swem sin wafen ist geriuhit
Balde ers von in ziuhit
Nieman sol zem bœstem
Sich gotis erbermede trœsten
68d,85
Daz er iht gebe an leite
Vf der sünden breite
Und die maze iht breche
Wider sich selbin iht spreche
Got pfliget solher güete
90
In der erbermede blüete
Daz er niht zvrnit iemer me
Und er iht denke we
Sin erbermede als ein berc
Wiget vbir siniv werc
95
Und daz der eine torne
Crist in sinem zorne
Der erbermede niht vergesse
Da wider er och messe
Vil geswinde er an sine rent
100
Ein vil swere argument
Daz ein wissage kvndet
Swer vbir reht sündet
Daz siv werdent gesaminot
Uon dez rehteres gebot
105
Der nah rehte rihtet
Vnd alle krumbe slihtet
Und geworfen niemen se
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0171.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)