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Dar vber sante liehtis prehin
Got ander megde hut
Siner minneclichen brvt
5
Der also rehte vaste
Uon ir libe glaste
Solchiv wunder da geschahin
Alle die sie an sahin
Daz den ane lovgen
10
Ir vil liehten ovgen
Also vinster wurden
Uon ir schonheit burden
Wan von ir lip fine
Giengen solhe schine
15
Die so clare luhten
Daz siv sere schuhten
Ir aller ovgen gesiht
Und mohten den liden niht
Vnd wurden in so tunkel
20
Do der himilsche karvunkel
Da so schon erblichte
Dez menic ovg erschrichte
Nv horint grozis wunder
Daz do geschach hie vnder
25
Als got do enborte
Daz nie kein man gehorte
Ein wunder harte wilde
Der ander megde bilde
96b,29
Vnd an ir lip geschach
30
Daz die nature zerbrach
Und wunderlichen wandelotte
Do man vbel handelotte
Ir lip vnd den verhivwen
Mit dem tode driwen
35
Man sach ander megde
Dem kvschin smaragde
Daz ich für wunder wige
An ir megdlichim sige
Swa ir lip wart versnitten
40
Wider der nature sitten
Offenlichen vnde bloz
Süeziv clare milch floz
Uon ir libe für daz blvot
Daz betute daz ir muot
45
Ir lip ir reines herze
Vor aller sivnden smerze
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0240.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)