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Ir herren machen veize
130,1
Vnd muozin siv verderbin
Vil nach von hunger sterbin
Owe wel vngelichis wesin
Eine sterbin der ander genesin
5
Nv svn wir doch her komen
Von zwein menschin genomen
Wie daz geschehin si
Einer eigen der ander fri
In einer nature gemachit
10
Einer gehohit der ander geswachit
Dez ist diu warheit
Harte dicke vor geseit
Wir gangen vf iamers stege
Swie ez gar alle wege
15
So sin wir armen geborn
In der erben sünden dorn
Dez vns kvmber ist erkorn
Unde stete frode verlorn
Noch hœrint aber als e
20
Not vnde kvmbers me
Swer kivsche dur got belibet
Sin lebin mit reinkeit vertribet
Der ist selic vor got
Ez ist ein vrlug svnder gebot
25
Daz sich stete gruonet
Und niemer wirt versunet
Noch fride noch tac
Nieman da vnder gemachen mac
130b,29
Daz man ez gar verrihte
30
Und luterlich verslihte
Wan schufel vnde howe
Als ich die warheit schowe
Die gent der not ein ende
Uz disem armen ellende
35
Anders ist ez vnerlost
Ane gotis svnder trost
Der aller dinge het gewalt
Dem ist ellv craft gezalt
Ez ist ein huse urliuge
40
Uon dem ich gerne zivge
Nv mac im nieman entrinnen
Noch stetin fride gewinnen
Der mensche treit ez frische
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0328.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)