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Aldie belibe tages zit
20
Ane der fivnf sinne strit
Daz sin ore nie gehorte
Daz sine frode storte
Noch oge nie gesehe
Dekein sache smehe
25
Noch hant nie gegriffe
Dez er in svnde sliffe
Noch sin nache nie gesmahte
Daz in vf svnde wahte
135b,29
Ald iht den lip beruorte
30
Daz in zebosheit fuorte
Wer het mit sinen sinnen ruon
Daz er dez habe ganze suon
Ez sin man oder frowen
Die wolde ich gerne schowen
35
Als ich han gelesin
So ist daz ie gewesin
Uon der nature rate
Von fruo vntz hin vil spate
So wirt daz zit gewandelot
40
Daz herze also gehandelot
Uon begirden menicvalden
An iungen vnd alden
Die wilden gedanke
Hant menge frovde wanke
45
Die daz herze verzvckint
Und daz gemuote smuckint
Nv in frovde nv in suren
Nv in lachen nv in truren
Nv vf süeze nv vf bitter
50
Nv in friheit nv inzitter
Nv zefroste nv zehitze
Nv zetumpheit nv zewitze
Nv vf wachen nv vf slafen
Nv vf frivntschaft nv vf wafen
55
Nv vf ezzin nv vf vasten
Nv vf arbeit nv vf rasten
135c,57
Wer mohtes gar geschriben
Uon mannen vnde wiben
Wie ir gedenke fliegent
60
Und sich ir herze biegient
Eines ernst daz ander schinpf
Eines vnfuoc daz ander gelinpf
Dirre welte frode muoz
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0341.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)