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Bœse begirde stillen
Wachen mit guoten willen
174b,29
So der lip niht me müge
30
Daz diu sele mit ir flüge
Vf hohe zegotte fliege
Und wider dem fleische criege
Vnd habe dez vil gefugen ruoch
Div sele in der minne buoch
35
Div da heizet gottes brvot
Sprichet svs vber lut
Ich slafe aber min herze wachet
Daz ist zetiure gemachet
Daz der lip slafen sol
40
Uor allen werken nvtzis hol
Der wille ane vnderlaze
Wachen vf gottes straze
Der lowe sin spor och deckit
So er die ieger erschreckit
45
Suz dahte crist die gotheit
Mit menschlicher menscheit
Daz in an siner geburte
Der tievil niht enspurte
Daz hinderste teil daz ist der sweif
50
Alsus der gotheit ein reif
Was cristes menschlicher lip
Den div maget niht ein wip
Gebar an alle swere
Disen sweif so lobebere
55
Der der gotheit spor dahte
Den sach der vil geslahte
174c,57
Moyses an der selben stat
Do er got selbe bat
Daz er sich in lieze sehin
60
Daz mac niht geschehin
Wan er muoze sterbin
Swer mich sehe vnd verderbin
Doch so nime dv dez war
So ich schiere fur dich var
65
Gotte er do nach blichte
Ruggen halb von der geschihte
Wart sin antlut so clare
Daz in nieman offenbere
Wol mohte gesehin do
70
So mac er wol wesin fro
Der in iemer sol schovwen
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 439. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0439.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)