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Swaz ir wart gepredigot
Daz wac si harte lihte
In vollekomener bihte
Sprach si ane fristen
Ich bin dur crist cristen
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Dem begihe ich ane lovgen
Offenlich vnd tovgen
Den div maget sovgte
Vnd sich menschlichen ovgte
Daz er den tievil betruge
100
Und vz sinem gewalte zvge
Sine liebin hantgetat
Die er nach im gebildet hat
Der er lange wart entwert
Verwustet vnde gar verhert
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Was daz menschlich gedigen
Elliv wer was im verzigen
Daz het nv crist enpflœhit
Gefriget vnd gehohit
Ubir allir engil kvnne
110
In vnzallicher wunne
Den vergihe ich vil reine
Mit drin namen eine
186,1
Nach dirre vergihte wart
Der lip der reinen megde zart
Furbaz me verseret
Ir tures bluot gereret
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Ir brivstel vnd ir lanke
Und ir hut so blanke
Wurden gar zerfuoret
Unminneclich geruret
Mit der krewel haggen
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Die hatten spitze zaggen
Die si vaste wazten
Ir kivschin lip zerkrazten
Do sprach div maget here
Nach ir herzin lere
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Ein lieht ist den rehten
Ich meine gottis knehten
Nv hie offen worden
Und nach cristes orden
Den div rehte herzin hant
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Vnd dem rehten bi gestant
Ein frode der niht geliche
Gein der elliv frode weiche
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0468.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)