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Daz selbe liehte wolken clar
Was dez nahtes och fur war
Den iuden ein brinnendes fiure
10
Daz in die vinster machte tiure
Und daz siv gesehin wol
Diz ist bezeichenunge vol
Der tac betiutet die guoten
Die sich vor svnden huoten
15
Vnd die sunder diu naht
Mit der ir herzin sint bedaht
Der tac ist den rehten lieb
Der naht frowet sich der dieb
Daz er den luten guot verstele
20
Und in div naht dez verhele
Swer vbel tuot der schiuhit
Den tac vnde fluhit
Suz die sunder schiehint
Den tac vnde fliehint
25
Suz sunt die sunder schowen
In ir sunden da verhowen
Cristes reine menscheit offen
Dur daz ir herzin troffen
206b,29
Werden alda zemale
30
Mit der scharpfen vorhte strale
Die hie dicke hant gewankit
Und im selten ie gedankit
Siner menschlichen marter
So hie sin lip vil zarter
35
Dur vns hat enpfangen
Vnd mengen kvmber langen
Si svn vf werndes schricken
Sine menscheit an blicken
Sin gotheit sol ir ovgen
40
Alda beliben tovgen
Daz siv iht frovde enpfahen
Kein trost sol in genahen
Die guoten svn da ane spot
In schowen mensche vnde got
45
Suz schinet crist den guoten guot
Daz er in iemer sanfte tuot
Den vbilen vbil an der zit
Diz spil suz vngeteilit lit
Alsus was daz wolken glanz
50
Dez tages luter vnde ganz
Alhie dem ivdenschin gedigen
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 519. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0519.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)