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Uon liehtem himel golde glanz
Wie der ist von svnder rehte
Daz horent gotis dirnen vnd knehte
234,1
Aureola ist svnderlich
Ein geistlich frovde wunderlich
Der trost dem gemuote git
Iemer me an endis zit
5
Vnd kvnt von svnder werken grozen
Die hie nieman mac genozen
Div man mit stetem sinne
Hie tuot dur gotis minne
Daz svnt ir abir wissen
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Nach der warheit geflissen
Als ein ieglich mensche dort
Sich horit in dez himels hort
Der gemeinen crone die ez hat
Hie erworben mit guoter tat
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Uon der frovden vber fluz
Enpfahit der lip gezierde suz
Div muote vnd och herzin
Git frode an allen smerzin
Gelicher wis von aureola
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Kvnt svnder frode och alda
Div ander frovde vbir fluzit
Vnd frode mit frovden beguzit
Da von wirt dv frovde schin
Svnderbar an dem libe fin
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Der wirt da von erglestet
Und svnderlichen da gegestet
Doch wizzent zallen stunden
Daz div mal der wunden
234b,29
So hie gottes marterere
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Enpfiengen mit grozer swere
Willeclich dur ihesum crist
In ein svnder gezierde ist
Und da mit gegestit sint
Vor der reinen megde kint
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Div wunden mal mvn doch niht
Heizen aureola so man giht
Wan der marterere ist doch vil
Die doch hie ir lebins zil
Ane wunden hant genomen
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Mit swerer marter vollekomen
Die hie von hunger sturben
Und in kerkeren verdurben
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 589. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0589.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)