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Wan sol in billich rvmen
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Sin lob mit eren bluomen
Doch so wissent sicherliche
Daz aureola div frodenriche
Allein den megden wirt gegeben
Die also gefuorent hant ir leben
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An muote vnd och an liben
So daz si stete wolden beliben
Kvsche reine megde iemer
Und criste daz gebrechen niemer
Swie doch von kvmbers burde
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Etswenne der wille verkrenkit wurde
Wan do daz fleisch doch alleine
Beleip vmbe wollen vnd reine
Und der crankeit wider kamen
Vnd den reinen willen wider namen
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Dar an och stete funden
Untz an dez todis stunden
Wan swie der wille was verschart
Wan do der lip funden wart
An dem ende wol behuot
110
Und reine lip vnde muot
Wat der magtvom dez herzen
Mac wol mit rvwe smerzen
237,1
Werden wider gemachet
Wirt abir der lip geswachet
Und daz fleisch mit vollen
Mit willem hie bewollen
5
Daz mac mit keinen dingen
Der mensche wider bringen
Ist abir etlichiu ein maget
Vnd dez muotes doch verzaget
Daz si niht iemer welle wesen
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Crist ein maget vz erlesen
Und doch maget hinnan vert
Der wirt och endelich beschert
Ein groziv svnder frovde dort
Swie si den magtlichen hort
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Doch ane willen hie behielt
Und stetes muotes niht enwielt
Doch dur dez libes reinekeit
So hat si svnder ere breit
Gelicher wis frowent sich div kint
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Div dur got gemartert sint
Div herodes hiez tœten
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 596. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0596.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)