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Ir trut swester vnd ir gespil
20
Wan vntz vf dez libes zil
Hielt si engelschen orden
Und was ir swestir worden
Mit ir reinen libes kivsche
Dez wart ane getiusche
25
Von den engeln enpfangen
Und swie ez was ergangen
Ald swaz da frovden was gewesen
Die ich iv vor han gelesen
245b,29
Wie Martina div maget zart
30
Mit frovden enpfangen wart
Uon dez himels ingesinde
An der frode ich nv erwinde
Wan ez was ein vor gewerbe
In daz rich vater erbe
35
Fuorte si der tugende stahel
Ir herzin vzerwelt gemahel
Crist ir sele brivtgovm
Mengen vngezalten sovm
Der frovden er ir schanhte
40
Sin minnen tranc si tranhte
Daz si aller swere vergaz
Die ir alexander maz
Er was allv ir libes swere
Reht als ir getromet were
45
Daz si not hatte erlitten
Etwenne nach libes sitten
So gar was ir vergezzin
Swaz ir ie note wart gemezzin
So wol wart si ergetzit
50
Swie vil si was geletzit
VON DES HILMERICHES FRŒDE
Der himel frovden ist so vil
Daz ir nieman endes zil
Mit worten mac begrifen
Menschen sin muoz zerflifen
55
An der frovden erkantnuste
Der hie der megde brvste
245c,57
Dvr den menschen hat gesogen
Der weiz die frovde vngelogen
Und swen er si wissen lat
60
Nieman anders si verstat
Der vngezalter frovden hort
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 617. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0617.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)