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Noch aller der welte kint
Die von rethorica geleret sint
Unde der fiunf kvnste pflegent
110
Die guote pfaffen hohe wegent
Als wir och dicke wol horten
Die kvnden alle mit worten
246,1
Noch mit ir kvnste sinne
Der cleinsten frovde gewinne
Dez himelriches machen kvnt
Wan siv sint gar ane grunt
5
Als och paulus hat veriehen
Si hat fleischelich ovge niht gesehen
Noch dekein ore gehorit
Daz den erwelten ist enboret
Noch von munde vernomen
10
Noch in menschen herze komen
Die got den sinen hat bereit
Mit iemer wernder stetekeit
Den vngezalten frovden grozen
So kan sich niht genozen
15
Div gotes kint dort betovwent
So siv mit frovden iemer schovwent
Ob in der gotheit spiegel glaz
Daz tuot si frovden tovwic naz
Und aller wunne erfuhtet
20
So also schone luhtet
Zvo in daz gotlich bilde
Mit vngezalten frovden milde
Wart ane daz ist frovden niht
Als sant augustinus gibt
25
Er wolte gerner iemer wesen
In der helle vnd genesen
Daz er got steteclichen sehe
In siner ganzen frovden spehe
246b,29
Danne daz er wesen wolde
30
Zehimel vnd niht solde
Schowen gottes antliute
Wan nach warheit zetiute
Daz man da niht enpfünde
Keiner not in der helle gründe
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Swer daz vz solde sehin
Der claren gotheit prehin
Wan allv frovde alles heil
Aller trost vnd selden teil
Alliv schonheit elliv wunne
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 619. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0619.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)