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Der welte gar selzene
Wan als ich han gesprochen
10
So kan hie nieman kochen
Dise trahte sunderliche
Wan si ist harte wunderlich
Si bratet noch ensiudet
Alle trahten si vber giudet
15
Vnd sint mit ir gepriset
Lip vnd sele si spiset
Die horent alt vnd iunge
Div vnverdrozzin sattunge
Wan ist steteclichen sat
20
In der himelschen richen stat
Dez doch nieman verdruzit
Lip vnd sele si durfluzit
Und trenket vnde spiset si
Vnd ist doch vrdrutzis fri
25
Div trahte ie nie wirt begert
So man ir me wirt gewert
Disiv trahte ist anders niht
Wan div gotlichiv angesiht
265b,29
Die sol man ane verdriezin
30
Mit stetem hunger niezin
Wan daz gotliche bilde
Ist mit suozekeit so milde
Daz der heilige augustinus
Uon siner suoze schribet sus
35
Swie daz dur der helle giel
Siner suoze ein troppfe viel
Alle der helle bitterkeit
Div si von der nature treit
Wurde in suozekeit gekeret
40
Und von der suoze geheret
Owe der danne mit genuht
Erfullit wirt der suozen fruht
Div nach rehter betiute
Lit an gottes antliute
45
Wer solte daz gekvnden
Wan ez ist ane grunden
Und vnnfurtic allen sinnen
Nieman sol dez hie beginnen
Daz er sin selbis gar vergezze
50
Vnd die suzekeit ermezze
Niht wan mit gedenken
Er mac sich so verkrenken
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 667. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0667.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)