Seite:Johann Paul Kolbeck – Abhandlung über Taubenzucht, 1821.pdf/29

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Vortheil geringer und der Aufwand größer, als auf dem Lande; allein wenn man bei jeder Viehzucht das Futter zu dem Preise, wie er in Städten ist, berechnen wollte, so würde man manches Vieh gar nicht halten oder erziehen können: Ein junges Huhn z. B. bekömmt erst in einem Alter von 3 Monaten die Größe einer jungen Taube, und kostet dem Erzieher mehr, als ein Paar junge Tauben; kommt nun hinzu, daß man viele Taubengattungen bloß zum Vergnügen halte, so muß man auch hierauf etwas in Anschlag bringen. Liebhaberey ist gewöhnlich eine freudige Ausgabe; denn was hat der Blumenfreund für einen Nutzen oder Ertrag von seiner schönen Nelke? Was der Pferdeliebhaber von seinem schönen Reitpferde? und beides ist gewiß mit mehr Kostenaufwand begleitet, als die Taubenliebhaberey.

So, wie bei allen landwirthschaftlichen Zweigen, kommt es auch bei der Taubenzucht auf Umstände und Verhältniße an, nach welchen der Nutzen und Schaden im Vergleiche mit dem Aufwande berechnet werden muß. Nach obiger richtigen Angabe des Futter-Bedarfes kann jeder leicht und genau bestimmen, wie viele Tauben er halten, und welchen Nutzen oder Schaden er davon