Seite:Johann Paul Kolbeck – Abhandlung über Taubenzucht, 1821.pdf/45

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Tauben lieben nicht allein Gesellschaft, sie streben auch den Leckerbissen sehr nach; hat also jemand einen gelegenen Taubenboden, und füttert über das noch gut, kommen von allen Gegenden Tauben zu ihm. Dem Hange nach Gersten, die mit Honig getränket ist, können sie nicht widerstehen; sie raufen sich in einem Schlag zu kommen, worin solche zum Frase vorgeworfen wird.

Will man grausam genug seyn, und den Täuber zu der Zeit von der Taube zum Schlachten wegnehmen, da sie Junge haben, wird die Taube aus einem fremden Taubenhause bald einen Täuber heimbringen.

C. Ph. Funke in seiner Naturgeschichte sagt: „die Tauben lieben ihre Wohnung, und verlaßen sie oft sogar in Feuersgefahr nicht. Da sie aber gesellig sind, so fliegen sie gerne dahin, wo eine größere Anzahl beisammen ist. Es giebt indeß verschiedene Mittel sie zu erhalten und auszulocken. Man nimmt z. B. Eberwurz, Liebstöckel, Anis und Fenchel, stößt alles zusammen klein, vermischt es mit feingesiebten alten Lehm von alten Lehmwänden, macht es mit Heringslacke zu einem Teige, und stellt’s in den Taubenschlag. Salz und Salpeter fressen sie auch gerne, und dienen zu ihrer Gesundheit.