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dir zu folgen, da wir auf diese Weise durch seine Thorheit deine Person gewonnen haben. 392 Du bist mir übrigens, wie es scheint, im Wohlthun zuvorgekommen, da du dem Quintus Didius, wie er mir soeben schreibt, Hilfstruppen im Kampfe gegen die Gladiatoren geschickt hast. Ich will nun sofort durch ein Decret die Bestätigung deiner Königsherrschaft veröffentlichen und auch in Hinkunft darauf bedacht sein, dir meine Gunst zu erzeigen und den Antonius dir zu ersetzen.“

393 (3.) Nach dieser wohlwollenden Antwort auf die Ansprache des Königs wand er ihm das Diadem um die Stirne und befahl, die ihm erwiesene Huld durch ein feierliches Decret bekannt zu machen, worin er auch in hochherziger Weise viele Lobeserhebungen des Mannes einfließen ließ. Nachdem Herodes die gute Stimmung des Octavian durch eine Reihe von Geschenken noch erhöht hatte, wagte er es auch, einen von den Freunden des Antonius, namens Alexander, der sich seiner Fürbitte dringend empfohlen hatte, bei Octavian auszubitten. Der Grimm des Cäsar Octavian gegen diesen Mann war aber zu groß, und so schlug er unter vielen und peinlichen Vorwürfen gegen den Ausgebetenen dem Herodes die Bitte ab. 394 Als später Cäsar Octavian über Syrien nach Aegypten zog, und Herodes ihm dort zum erstenmal einen feierlichen Empfang bereiten konnte, entfaltete er dabei seinen ganzen königlichen Glanz, durfte auch bei der Musterparade, die Octavian auf der Ebene von Ptolemais mit den Truppen veranstaltete, an seiner Seite reiten und ihn dann mit seinem ganzen Stabe bewirten. Er vergaß aber auch nicht auf das übrige Heer, dem er allen Bedarf zu einem reichlichen Gelage verabfolgen ließ. 395 Auch traf er Anstalten, dass man ihnen auf dem Marsche durch die wasserlose Gegend bis Pelusium, desgleichen auf dem Rückwege, Trinkwasser im Ueberflusse zuführte. Auch sonst war für die Verpflegung des Heeres allseitig gesorgt. Kein Wunder also, wenn Octavian, wie auch die Soldaten, sich der Ueberzeugung nicht verschließen konnten, das Territorium, das dem Herodes noch geblieben, sei im Verhältnis zu seinen Opfern ein viel zu beschränktes. 396 Als daher Octavian nach Aegypten gelangt war, wo Kleopatra und Antonius bereits geendet hatten, fügte er nicht bloß zu den alten persönlichen Auszeichnungen des Herodes noch neue hinzu, sondern verleibte auch seinem Königreiche das durch Kleopatra davon abgetrennte Gebiet wieder ein, wie auch die nicht jüdischen Städte Gadara, Hippus und Samaria, außerdem noch die Küstenstädte Gaza, Anthedon, Joppe und Stratonsthurm. 397 Er machte ihm endlich eine Leibwache von 400 Galatern, die früher die Garde der Kleopatra gebildet hatten, zum Geschenke. Was aber den Grund

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/085&oldid=- (Version vom 10.2.2020)