Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 033.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

eine Reise den König von Preußen in die Nähe von Danzig, und veranlaßte ihn, Oliva als einen sehr willkommenen Ruhepunkt zu betrachten. Wie entzückt der Fürstbischof über diesen ihm zugedachten Besuch, als neuen Beweis der königlichen Gnade war, wie er Alles aufbot, was an Erfindungsgeist ihm zu Gebote stand, um »mon cousin le Roi« recht ausgezeichnet zu empfangen und zu bewirthen, bedarf wohl kaum der Erwähnung.

Während nun im bischöflichen Schlosse Alles mit Vorbereitungen zu dem großen Tage vollauf zu thun hatte, waren aber auch meine schaulustigen Landsleute in der Stadt nicht weniger geschäftig, und unerachtet ihres Hasses gegen Preußen, nicht etwa in feindseliger Absicht. Es galt nur den Tag und die Stunde genau zu erspähen, in welcher der König, die Wälle der Stadt von außen umfahrend, durch die nach Langefuhr führende Allee den Weg nach Oliva einschlagen werde. Daß er die Stadt umgehend sie seitwärts liegen lasse, war voraus zu sehen, und doch wollten die Bürger diese, für den größten Theil derselben erste, und wahrscheinlich einzige Gelegenheit, einen König von Angesicht zu Angesicht zu schauen, nicht unbenutzt vorübergehen lassen.

Der Tag kam, die ganze Stadt zog hinaus, nur

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_033.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)