Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 063.png

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seit geraumer Zeit hatte, außer den Herren von Bern, keine lebende Seele sich um denselben bekümmert, wir selbst hatten seiner nicht wieder uns erinnert. Doch glücklicherweise fand er sich zur Hand, wir reichten ihn hin, und vernahmen gleich darauf, zu unserm nicht geringen Schrecken, daß der Paß ungültig sei, und wir mit demselben keinen Zoll breit weiter in die östreichischen Lande hineinfahren dürften.

Unser in bester Form von dem Senat in Hamburg ausgefertigter Paß, der in Holland, in der Schweiz, in aller deutschen Fürsten Ländern, deren Grenzen wir berührt hatten, respektirt worden war; der selbst in dem damals mit einander im Kriege begriffenen Frankreich und England für hinlänglich erkannt wurde, uns einen von der dortigen Regierung unterschriebenen Paß zu verschaffen, der sollte hier, mitten im Frieden, in dem Lande des Kaisers, unter dessen Schutz die freie Reichstadt Hamburg damals noch stand, für ungültig erklärt werden? Es war unmöglich, wir konnten und wollten es nicht glauben.

All unser Widerstreben war indessen vergeblich. »Wir hätten in München, oder bei irgend einer andern östreichischen Gesandtschaft unsern Paß unterschreiben

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_063.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)