Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 131.png

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diesen eigentlich wasserarmen Gegenden kein kleiner Vorzug ist, doch schien es mir, als ob die Engländer dies erheiternde belebende Element in ihren Parks noch besser zu benutzen verständen, als in Buchwald geschehen ist. Hart am Garten und schnurgerade fließt ein starker Bach vorüber, der, auf gehörige Art durch denselben geleitet, zu der Verschönerung unendlich viel beitragen könnte.

Schmiedeberg besteht eigentlich nur aus einer einzigen Straße, die aber beinahe eine halbe Meile lang sein mag; überall erblickt man große neue Häuser; schöner als in Landshut, die von der großen Wohlhabenheit ihrer Besitzer zeugen, welche diese dem Leinwandhandel verdanken, der auch hier das Hauptgeschäft ausmacht, das die Armen kümmerlich ernährt und die Kaufherren bereichert. Schmiedeberg hat aber keinen Leinwandmarkt, die Einkäufe werden daher gemeiniglich in Landshut gemacht.

Die Lage des freundlichen Ortes nahe an der Schneekoppe, in einem unbeschreiblich fruchtbaren, von waldbewachsenen Bergen umgebenen Thale, durch welches ein kleines Strömchen sich windet, ist außerordentlich schön. Dieses Strömchen ist eigentlich die noch sehr kleine Elbe, der man es noch gar nicht ansieht, welch ein mächtiger Strom sie einst werden wird.

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_131.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)