Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 161.png

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Ansicht anzueignen; so oft dieses nur thunlich war, wendete ich zu diesem Zwecke ein Paar Stunden daran, in den Straßen derselben umher zu schweifen; Mercier war bei diesen kleinen Excursionen gewöhnlich mein Führer und Begleiter. Doch zur Winterszeit konnten sie nicht anders als fahrend stattfinden, und wie viel ich dadurch verlor, wie wenig ich eigentlich auf diese Weise sehen konnte, wird Jeder leicht begreifen. Im Winter zu Fuße gehen ist in Paris für eine Frau, die nicht dort geboren und erzogen ist, rein unmöglich, davon wurde ich durch Erfahrung überzeugt, indem ich einst, durch einen Unfall mit meinem Wagen dazu veranlaßt, es unternahm, von der rue de la fesonerie bis in die rue de la lois, ehemals rue Richelieu, wo wir wohnten, zu gehen. Nur einer Pariserin kann es gelingen, den Alles übertreffenden Koth dieser schönen Stadt zu überwinden.

Eines Tages fuhr ich mit Mercier durch die Vorstadt St. Antoine nach Charenton, einem nahe am Strom auf einer Anhöhe liegenden Dorfe, in dessen Nähe die Marne mit der Seine sich vereint, und die über den Strom führende Brücke eine ungemein reizende Aussicht gewährt. Wir hielten auf dem Heimwege einige Augenblicke an dem Platze, wo

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_161.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)