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Brief aus Karlsbad 1821.


Den 13. Juli 1821.


Da wären wir nun! zwar gewaltig zerrüttelt, zerstoßen, an allen Gliedern wie gelähmt, aber doch, was uns selbst sonst unglaublich dünkt, ohne Hals und Beine gebrochen zu haben, sogar ohne nur ein einziges Mal umgeworfen zu sein.

Wahrlich, von allen bösen wunderlichen Wegen, auf welchen Schicksal und Postillone uns durch diese Welt führen, ist der von Jena über Schleiz und Hof einer der ärgsten! Noch immer überläuft mich ein Schauder, wenn ich der spitzen Steine gedenke, auf welche wir jeden Augenblick hingeworfen zu werden befürchten mußten, oder auch der fast bodenlosen sumpfigen Stellen, wo wir Gefahr liefen, mit Pferden und Wagen stecken zu bleiben; und ging es auch einmal ein Weile rasch vorwärts, Hilf Himmel! was gab es da für ganz unbarmherzige Stöße! Wie bedauerten wir es nicht, lieber den Weg über Leipzig oder Dresden gewählt zu haben, wo eine vortreffliche

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_309.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)