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Seite:KB AR Rechsteiner Chronik Ms401-069 Seite 68.jpg

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Schlacht im Speicher, unter Vögelisegg, an der Landwehr.


[Ao. 1403. d. May]     Auß der ältesten geschreibenen Appenzeller Cronick von dem
     Hr Pfarrer Walther Klarer in Hundwill, in altem Styl
     und nach domahliger Redens art beschreiben, folgendes.
—————
Als die Stett Constanz, Überlingen, Ravenspurg, Lindau, Buchhorn, Arbon,
und St. Gallen, ein zal Jaren zusammen geschworen, an die warb der Abt,
bat Sie ihm wider die seinen zu Appenzell hülff zu thun, vnd die dem Gotzhaus
helfen gehorsam machen, darauf besammleden sie ihr macht, desgleichen that der
Abt ouch vnd zogend in dißem Jar zwischen ostren vnd Pfingsten über
das Land Appenzell, vnd als Sie jetzt mit großem Volk wol v. & mann (5000)
stark kommend bis zum Speicher der Letzy zu, da lagend vor vß achzig harscher ( *)
oder frihaitt, vnd der Huff von Appenzell mit weit von jnen, doch verborg. (hbtm.)
Also griff dieser harsch (haubtmann) die Stett an, vnd alß es jetzt an ein
schlagen gieng, vnd sich menniglich vff die seiten zu fechten gekert hat, da
brachen die Appenzeller vff vß je huot, vnd fielend am andren ort in
des Apts Zug, Stachend und schlagend so mannlich an sich, das die Stett
gar bald Siglos wurdend vnd flüchtig, verlurend gar vill Volks, dann
da wurdend gewunen die Panner von Constanz, die Panner von Lindau,
die Panner von Buchhorn, die nach zu Appenzell in der Kilchen hangend,
eß kam ouch da vnb der von Blankenstein, vnd ein Blarer von Con-
stanz ein groß stark mann, der hat den Panzer ein“ ein 3 fah.
      Von dießer Schlacht in Speicher, ist in Bischofbergers, & Walsers, Cronic
[AU 1]weitläufig zuleßen, wie auch andere Schweizer Cronicken, melden kurz darvon.
[Ao. 1403] d. 15. May war die Schlacht bym Speicher, in einem engen Paß an der Lezy,
unter Vögelinsegg, dahin die Appenzeller, mit denen von Schweiz sich gelageret u.
ein theil sich in dem Holz verborgen, und alß die Reichsstädt, u. Arbon, mit St. gl.
u. Abtsleuten, gegen Speicher bey 5000 Mann stark gezogen, u. gen Loch kommen
ist der angriff geschehen in der Hollen Gaß von 80 Mann, u. folgends von
dem Verborgnen Haufen der Appenzelleren, welche anfangs mit Steinen
in die Reisigen (oder Rüther) geworfen, und alß das Fußvolk nachkommen ist
ein Strenges Gefecht erfolget u. zu beiden theillen mit viel schaden zugangen, da
aber die Reißigen in der Hollen Gaß gezwungen worden hinter sich zu weichen,
ist eine große Forcht in das ganze Volk kommen, in welcher die Appenzeller, samt
denen von Schweiz Jhnen nach geEilt bis auf nögers egger höhi, u. eine geschreibene
Appenzeller Cronik macht bis auf die bleichenen hin unter seyen verfolget worden.
[Walßers Chonic] meldet das die Appenzeller die größte Macht auf Vögelisegg gelegt, verborgen im Wald,
u. 80 Mann unter Haubtmann Jacob Hartsche, an der Lezy (heut zu Tag Hinderwis genant.)
greiffen den Feind 5000 Mann stark, in der Hollen Straß herzhaft an, die anderen
kammen auch auß ihrem Hinterhut hervor u. die von Schweiz unter ihrem Haubtmann
[AU 2] Conrad Lotpacher 300 Mann, u. von Glarus ohn gefehr 200 Mann, grifften von unten-
her an, so tapfer, das der Feind weichen müßen und in die F lucht geschlagen worden
  bis


  1. so Bischofberger C.
  2. B! Löry