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Gottes Acker oder Kirchhof zum Speicher.
[Ao. 1614.] Der erste Kirchhof war auch sehr klein, desnahen man bey Erweiterung der
Kirchen Ao. 1723 denselben auch erweitteren mußte, wegen vermehrung der
Einwohner und zu nahm der Gemeind, der Kirchhof hate gegen dem bogen genant,
ein groses Thor das man mit Roß und Wagen hinein fahren konte, auch nach
erzehlung der alten Leuten in der Pestzeit Ao. 1629- und 1635- die Leichen
da hinein geführt worden seyen, desgleichen auch bau matteriale im nöthigen
fall, u. Ao. 1636 die grose gloken dahin ein geführt worden.
Der hindere Kirchhof hat man niemahl brauchen müßen außert man frömbde
unbekante Personen gestorben sind solche dahin begraben worden.
[Ao. 1771] und 1772 da krankheite und Sterbend eingerißen, wurde der hindere Kirchhof nicht
nur voll, und zu klein, das der Frau Kellers mußte boden abgekauft werden
zur Erweiterung des Kirchhofs, circa 18 Schuh weit gegen bogen a ƒ. 240.-zalt.
[Ao. 1772] welches von E.E. Kirchhöry ist genähmiget worden, und die Kösten sich be-
laufen auf ƒ. 456 mit etws kösten an Kirchenthurm. Hr. Johanes
Baumgartner, hat zur Kirchhof maur die Stein ab dem Ebni geben a ƒ. 40.-
oder das fuder a 6xr brechen laßen. Die Hr. Vorgesezten haben gut gefunden.
[1773] das Thor gegen der Straß zu machen anstat gegen bogen eine Doppelte Thür
geweßen ist.
[Ao. 1807 d.21. Julj] bey erbauung der neuen Kirchen hat man auch gut gefunden den Kirchhof nach
mahl zu Erweitern, und vom Johanes Rechsteiner a f 400 boden darzu
erkauft worden, bym ochsen gatter 23 Schuh abwerts, und bey dem Fußweg
37 Schuh abwert gemeßen, und in der länge schuh mit der abred und
bedingnus das die besizer des guts zu keinen zeiten näher als 12 schuh
gegen Kirchenhof bauen dörfen, damit man im nothfahl auch mit den
feuer Sprützen ohngehindert fahren könne.
Was weiters für Recht wegen Kirchen hof, ist ein Spruch Brief.
[Ao. 1805] mit mr. Hs Conrad Holl ochsenwirth gemacht worden, siehe Tristchammer buch. [arR 104]
[Ao. 1809] bey dem neuen Kirchenbau ist auch etwas Boden mit ihme abgetauschet worden, damit
die Kirchen etwas zuruck gestelt werden könne, worüber auch eine Verschreibung. T.b.
deßgleichen ist auch Kirchhof boden etwas abgedauschet worden, damit die schrege egg-
maur in grede gemacht werden könne & ist von Johanes Rechsteiner 66 quadrat Schu boden
gekauft worden a 1 dubl. und dem mr. hollen geben worden; wil ers nicht anders thun wollen.
[Ao.1809] hat man auch vom Ulrich Schläpfer, hinter des alten Mesmers, ein Riemly Boden
erkauft a ƒ. 22 damit der Fußweg verbreitet u. ein tolgraben gemachet werden könne,
und ist von der Kirchhof maur 6 schuh breit boden der Kirchhöry jezunder u. zu allen zeiten.
[Ao. 1810] Jst von Hr. Hs Ulrich Schläpfer im Zaun a ƒ. 115.- ein Riemen boden erkauft
damit die Straß unter der Kirchen könne verbreitet und überen gelegt werden,
welches wegen den Kirchentriten geschehen müßen und dem fahren.
Johann Bartholome Rechsteiner: Beschreibung der Gemeinde Speicher. , 1810, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KB_AR_Rechsteiner_Chronik_Ms401-125_Seite_124.jpg&oldid=- (Version vom 13.7.2024)