Seite:Kalewala, das National-Epos der Finnen - 005.jpg

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Nicht die Sonne ihn erlöset,
Wird das Sein ihm unbehaglich,
Ihm das Leben dort verdrießlich;
Sprengt der Feste schmale Pforte

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Mit dem Finger ohne Namen,

Schlüpfet durch das Schloß, das starre,
Mit des linken Fußes Zehe,
Kriechet mit der Hand zur Schwelle,
Auf den Knieen durch das Vorhaus.
     Stürzte häuptlings in das Wasser,
Wendet mit der Hand die Wogen;
Also blieb der Mann im Meere,
So der Held im Naß der Wogen.
     Ruht’ im Meere fünf der Jahre,

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Fünf der Jahre, ja gar sechse,

Selbst das siebente und achte;
Endlich hält er auf dem Meere,
An der Landzung’ ohne Namen,
An dem baumberaubten Strande.
     Rafft sich auf den Knien zum Lande,
Wendet mit der Hand sich hastig,
Hebt sich um den Mond zu schauen,
Um die Sonne zu gewahren,
Um den Bären zu erblicken,

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Um die Sterne zu betrachten.

     Also wurde Wäinämöinen,
Dieser kräft’ge Zaubersprecher,
Von der Lüfte schöner Tochter,
Die ihm Mutter war, geboren.

Empfohlene Zitierweise:
Elias Lönnrot, Anton Schiefner (Übers.): Kalewala, das National-Epos der Finnen. Helsingfors: J. E. Frenckell & Sohn, 1852, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kalewala,_das_National-Epos_der_Finnen_-_005.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)