Mütterchen näherte sich ihm und sagte: Seid getrost und unverzagt, mein Sohn, und kommt mit.
Getrost und unverzagt ward Kandide nun zwar nicht, aber mit ging er. Sein Führer brachte ihn in ein altes, ganz verfallnes Gebäude, gab ihm ein Krügelchen Pomade, sich damit zu salben, sezte ihm zu essen und zu trinken hin, zeigte ihm ein ganz sauber Betchen und daneben einen ganz vollständigen Anzug. „So wünsch’ ich Ihnen denn gesegnete Malzeit und auch angenehme Ruh, und empfele Sie der gnädgen Obhut unsrer Lieben Frauen im Busche, und des heiligen Antonius von Padua, und des heiligen Jakobs von Compostel, unsrer allergnädigsten Schuzpatrone. Morgen früh mach’ ich Ihnen wieder meine Aufwartung.“
Kandide, durch alles, was er gesehn, durch alles, was er erlitten, am meisten aber durch das liebreiche Betragen der Alten, in die heftigste
Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_033.jpg&oldid=- (Version vom 7.6.2021)