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Voltaire: Kandide. Erster Theil

entdekken; Züge, die einige Ähnlichkeit von Panglos, und dem unglüklichen gejesuiteten Baron, dem Bruder von Barones Kunegunde, hatten.

Diese Vorstellung machte ihn ganz niedergeschlagen, pakte ihn heftig. Warlich, sagt’ er zu Kakambo, nachdem er sie noch schärfer in’s Auge gefasst hatte, hätt’ ich nicht den Magister Panglos hängen sehn, und hätt’ ich nicht den Baron unglüklicher Weise über den Haufen gestossen, so dächt’ ich, das wären sie beide, die an diese Bank geschmiedet sind.

Bei dem Namen Baron und Panglos stiessen die beiden Ruderknechte einen lauten Schrei aus, standen still, und liessen ihre Ruder fallen. Sogleich rannte der Levantifahrer auf sie los, und verdoppelte die Schläge mit dem Ochsenziemer. Halten Sie ein, lieber Herr, halten Sie ein! rief Kandide. Ich will Ihnen geben, was Sie haben wollen.

Heiliger Gott! das ist Kandide, schrie einer von den Ruderknechten. Warlich! das ist er, rief der Andre. Träum’ ich? Wach’ ich? rief Kandide. Bin ich hier wirklich auf der Galeere? Ist das der Baron, den ich getödtet habe? Ist das Magister Panglos, den ich habe hängen sehn?

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Voltaire: Kandide. Erster Theil. Berlin: Christian Friedrich Himburg. 1782, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kandide_(Voltaire)_183.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)