Seite:Keplers Traum 143.jpg

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Inseln und Italien dargestellt, und die Katze endlich, Skandinavien, ist ein so deutliches Gebilde, dass es nicht nöthig ist, es näher zu beschreiben.

Dergleichen Bilder würde ein Mondreisender wohl noch mehrere zu sehen bekommen, ich erinnere nur an die betende Frau [Ostsee]; doch wir wollen uns mit Kepler bei diesem einen, das jedenfalls an Grossartigkeit der Gruppirung alle überragt, bescheiden.


116. [164.]


Es ist Asien mit Indien und China u. s. w. gemeint.[UE 1]

Asien erstreckt sich freilich von Europa aus nach Osten, aber weil der Mond sich in derselben Richtung um die Erde bewegt, in welcher sich die Erde um ihre Axe dreht, so scheint den Mondbewohnern die vor ihnen liegende Hemisphäre der Erde, ihrer Volva, nach Westen zu gehen, s. auch C. 64.


117. [165 u. 166.]


Beide Oceane und der amerikanische Continent; freilich nach der falschen Annahme, s. N. [155].

Sie wird also dunkler erscheinen; s. C. 112.


118. [167–169.]


Südamerika mit Brasilien; Nicaragua, Yucatān und Popayān. s. auch N. [164].

Die Glocke ist der südamerikanische Continent; man kann sich das Bild so vorstellen, dass Brasilien mit den angrenzenden Provinzen die eigentliche Glocke und Patagonien den Klöppel bildet; den Strick stellen die schmalen Länder dar, die, Nord- und Südamerika verbindend, unter dem Namen Central-Amerika zusammengefasst werden.


119. [171 u. 172.]


Nordamerika, Magellanica; s. C. 111.


120.


Kepler will damit sagen, dass die Levanier aus den Flecken auf der Volva den jedesmaligen Stand der Sonne im Thierkreis erkennen können und mithin wissen, welche Jahreszeit zur Zeit auf der Erde

Anmerkungen des Übersetzers

  1. Asia, Tartaria, Cathaia, Sinae, India u. s. w. N. [163]. Mit Cathaia ist das heutige China gemeint. Nordchina wurde mehrere Jahrhunderte von den am Sungari ansässigen Chitanen beherrscht; von ihnen rührt der Name Chitai oder Chatay her, unter dem China den innerasiatischen Völkern bekannt war. Sinae bezieht sich ebenfalls auf China, da dort die Sinesen, benannt nach der Dynastie des Tsin, wohnen, s. auch Peschel-Ruge, wie vor. S. 112 u. 168.
Empfohlene Zitierweise:
Johannes Kepler: Keplers Traum vom Mond. B. G. Teubner, Leipzig 1898, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keplers_Traum_143.jpg&oldid=- (Version vom 9.9.2019)